Um aus der Masse die gewünschte Fliesenform zu erhalten, wurde der Ton nach der Knetung direkt im plastischen Zustand verarbeitet oder im Fall der Granulatspeicherung trocken verpreßt.
Während die Fliese bis etwa 1850 naß geformt oder grün geschnitten (das heißt: nach der Mischung der Massen in eckiger Form gepreßt und mit dem Draht vom Preßstück in Scheiben abgeschnitten) wurde, setzte nach der Erfindung der Trockenpresse im Jahre 1840 durch Richard Prosser aus Birmingham die Mechanisierung des Herstellungsprozesses ein
Im Fall der Naßpressung arbeitete man im 19. Jahrhundert mit Friktions- und Kniehebelpressen, während im 20. Jahrhundert die hydraulischen Pressen mit hohen Drücken eine Trockenverpressung des Granulats ermöglichten und sich auf breiter Ebene durchsetzen konnten (siehe Abbildung).
Der Scherben erhielt bei der Pressung nicht nur seine rechteckige oder quadratische Form und seine Stärke, sondern zugleich auch seinen reliefierten Dekor auf der Vorderseite und seinen geprägten Rücken.
Der Dekor auf der Sichtseite, wie auch der Rücken der Fliesen, wurde mit modellierten gußeisernen Stempeln auf den Preßtischen in den Ton gedrückt. Neben den Faden- und Flachreliefdekoren gab es auch Glattdekor-Fliesen, bei denen auf die ebene Sichtseite nach dem Biskuitbrand drucktechnische Verzierungen oder Handmalereien aufgetragen wurden.
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