Villeroy & Boch, Keramische Werke AG, Steingut- und Mosaikfabrik

Mettlach an der Saar

Nach seinem Studium an der École des Science in Paris, das er im Jahr 1802 begonnen hatte, erwarb Jean-Francois Boch im Zuge der Säkularisierung im April 1809 die alte Benediktinerabtei in Mettlach an der Saar, um sie als Fabrikationsanlage für die Herstellung von Steingutwaren einzurichten.

Nachdem er die Werksleitung im Jahr 1829 an seinen Sohn Eugen Boch übergeben hatte, erweiterte sich das Unternehmen von 34 Arbeitern im Jahr 1813 bis zu 175 Beschäftigten im Jahr 1837.

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V&B/Mettlach

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Um die Produktion effektiver zu gestalten, fusionierte J. F. Boch am 14.4.1836 mit dem Unternehmer Nicolas Villeroy aus Vaudrevange (Wallerfangen).

Im Zuge dieser geschäftlichen Zusammenfassung kamen auch die Anteile am feinkeramischen Betrieb in Septfontaines zum Tragen, die Jean-Francois Boch von seinem Vater Pierre Joseph Boch bei dessen Tod im Jahr 1919 geerbt hatte, so daß die neue Firma Villeroy & Boch die Produktion der Werke in Mettlach Vaudrevange (Wallerfangen) und Septfontaines in Luxemburg koordinierte.

Auf Anregung des Historikers, Archäologen und Architekten August von Cohausen, der als stellvertretender Direktor in Mettlach angestellt war, wurde im Jahr 1846 im Werk Septfontaines mit der Trockenverpressung von Mosaiksteinchen für Fußböden begonnen.

Nachdem gegen Ende der 1840er Jahre die Produktion im Steingutbetrieb Mettlach auch auf Bauornamente und Figuren erweitert worden war, richtete die Unternehmensleitung im Jahr 1852 eine Mosaikabteilung ein, bei der das Herstellungsverfahren mittels hydraulischer Pressen gesteigert werden sollte.

Da sich eine starke Nachfrage nach diesem neuen Produkt entwickelte und der Absatz in den Norden und Osten durch den Neubau eines Werkes gefördert werden konnte, fiel die Wahl auf die Stadt Dresden als Standort, wobei nicht zuletzt der Aspekt einer günstigeren Rohstoffbeschaffung aus dem umliegenden Gebiet eine Rolle spielte.

1853 begann man mit dem Neubau dieser Fabrik in der Neustadt wobei die Betriebsanlage auf den Stand der neuesten Produktionsverfahren gebracht wurde.

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V&B/Mettlach

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Nach dem Tode von Jean-Francois Boch im Jahr 1858 erhielt dessen Sohn Eugen die Generalleitung der vier Werke; unter ihm wurde damit begonnen, 1866 in Mettlach einen Neubau für die Herstellung trockengepreßter und bis zur Sinterung des Scherbens gebrannter Fußbodenplatten zu errichten.

Aufgrund des Krieges konnte diese Produktionsanlage erst 1869 unter der Direktion des ältesten Sohnes von Eugen Boch fertiggestellt werden, nachdem dieser die École Centrale in Paris im Jahr 1867 als Ingenieur verlassen hatte. Während René Boch, wie oben beschrieben, die Mosaikfabrik ab ihrer Gründung im Jahr 1869 leitete, übernahm sein jüngerer Bruder Edmund die Steingutfabrik, wodurch die gesamte Mettlacher Fabrikationsanlage in direkter Verantwortung der Familie Boch lag.

Ab dem Jahr 1869 wurden neben den als "Mettlacher Platten" bekanntgewordenen hartgebrannten Bodenfliesen unter dem Werksleiter Bingler auch farbigglasierte und zum Teil künstlerisch gestaltete Wandfliesen hergestellt.

Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs seiner Betriebe und dem damit gewachsenen Einfluß und Ansehen des Unternehmers wurde der Geheime Kommerzienrat Eugen Boch von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1892 in den erblichen Adelsstand erhoben.

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