Im Jahresbericht des Bürgermeisteramts in Bendorf am Rhein von 1904 wird vermerkt: "Mit dem 13. September d. J. hat die Firma Erwin H. Niemann in Bendorf ein Werk für Kunsttöpferei in den Betrieb gesetzt".
Bei Beginn der Produktion, so schreibt der Unternehmer Erwin H. Niemann an die Bürgermeisterei am 26.10.1904: "...beschäftigte ich 25 Arbeiter. An Wandplatten ist eine jährliche Produktion von 25 000 in Aussicht genommen".
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Bis zum 29. September des Jahres 1905 hatte sich das kleine Unternehmen aufgrund des guten Absatzes in zufriedenstellender Weise entwickelt und war ausreichend mit Aufträgen versehen.
Durch den Brand am 14. Juli des Jahres 1906 mußte in der Aufbauphase ein Großteil der Arbeitskräfte entlassen werden. Während der Unternehmer laut einem Schreiben des Königlichen Landrats an den Regierungspräsidenten vom 2 1. September 1906 noch plante, "nach vollständiger Wiederherstellung des Werkes den Betrieb wesentlich auszudehnen" und mit einer Beschäftigtenzahl von voraussichtlich 55 bis 60 Arbeitern" rechnete, tauchte die Firma bereits ab dem Monat September des Jahres 1906 unter der Bezeichnung "Bendorfer Wandplatten-Fabrik GmbH" auf.
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Die Änderung der Gesellschaftsform vom Privatunternehmen zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung kam über den Verkauf der Anlage durch die ehemaligen Besitzer Niemann und Nagel zustande, die sich damit völlig aus dem Betrieb zurückzogen.
Im Oktober des Jahres 1908 waren die Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten abgeschlossen, so daß bis September des Jahres 1909 wieder etwa 77 Arbeiter und 33 Arbeiterinnen unter Vertrag standen.
Um das Jahr 1911 firmierte die Bendorfer Wandplatten-Fabrik unter der Bezeichnung Rheinische Wandplatten-Fabrik, was auf einen Eigentumswechsel der Gesellschaftsanteile deutet.
Infolge der Krise im Baugewerbe und unter der starken Konkurrenz anderer nahegelegener Wandplattenfabriken (z. B. Wessel in Bonn), mußte die Betriebsleitung bereits bis zum Januar 1911 etwa 50 Prozent der Arbeiter entlassen.
Infolge der Balkanwirren und dem damit verbundenen Anstieg des Zinssatzes, stagnierte die Investition auf dem Baumarkt. Die Lager der Wandplattenfabriken waren überfüllt, so daß durch das Überangebot die Preise im freien Wettbewerb bis 1913 rapide sanken.
Mit dem Monat Oktober des Jahres 1913 schloß die Rheinische Wandplatten-Fabrik GmbH ihren Betrieb, weil der sich abzeichnende Krieg den Baumarkt vollends lahmlegte. Die Werksleitung führte in einem Bericht zur Lage der Wandplatten-Industrie aus, daß mit einer Wiedereröffnung des Betriebes nicht vor der Beendigung des Krieges zu rechnen sei.
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