Der Glasurauftrag auf den gebrannten Fliesenscherben erfolgte bis in das frühe 20ste Jahrhundert hinein über unterschiedliche Techniken.
Grundsätzlich kann man die mit Stahlstempeln geprägte Oberfläche des Tonscherben vom Glattscherben unterscheiden. Auf den glatten Scherben wurden die Dekore mittels Schablonen, Umdruck, Sieb oder Handmalerei aufgetragen, wobei die Glasur nur relativ dünn und damit nicht wirklich wirkungsvoll zum Einsatz kam.
Um den glänzenden (manchmal lüstrierenden) Effekt der Glasur zu erzielen musste man diese in einer gewissen Stärke auftragen, wobei sich die Metalloxide beim Brand verflüssigten und dadurch ineinanderliefen.
Die Trennung der einzelnen Glasurfarben voneinander erzielte man durch Stege, die mittels einer Stahlform bei Herstellung des Scherbens eingeprägt wurden. In diese sich ergebenden "Wannen" betteten die Arbeiter in der Malerei die Glasur per Hand ein. Auf diese Weise wurden beim abschließenden Glattbrand die verschiedenen Farben gehindert, ineinander zu verlaufen.
Durch die unterschiedliche Reliefierung des Scherbens war selbst bei einfarbigen Dekoren zudem eine Differenzierung der Helligkeitsunterschiede möglich: In den tieferliegenden Stellen sammelt, also konzentriert sich die Glasur und ist so dunkler als auf den Erhöhungen.
Je nach Art der Prägung unterscheidet man das Fadenrelief vom Flach- und vom Hochrelief: Beim Fadenrelief werden dünne, hochstehende Linien geprägt, die wie Dämme die Glasurfarben voneinander trennen.
Sollen wir Sie informieren wie es mit dieser Seite weitergeht? Dann tragen Sie sich in unseren Newsletter-Verteiler ein.
Replicata Florian Langenbeck und Verena Kohlbrenner GbR, Ziegelhofstraße 214, 79110 Freiburg, Fon: 0761 1518833, Fax: 0761 1518834, eMail: info@replicata.de, www.replicata.de, USt-IdNr.: DE 813116095, zum vollständigen ImpressumAnzeigen